Hyperborea 21
In Petrosawodsk endete am 6. Februar das Winterfestival „Hyperborea“. In diesem Jahr wurde sie zum 20. Mal veranstaltet. Seit so vielen Jahren werden die Bürger von Petrosawodsk und die Gäste der Republik Karelien von dieser wichtigsten Winterveranstaltung angezogen, die sich von einer regionalen zu einer internationalen Veranstaltung entwickelt hat. Im Rahmen des Festivals finden zahlreiche Wettbewerbe, Ausstellungen, Konzerte und eine Handwerksmesse statt. Das Highlight war und ist aber der Schnee- und Eisskulpturen Wettbewerb. Diesmal erfreute der Winter die Bildhauer sowohl mit reichlich Schnee, als auch mit mäßigem, stetigem Frost. Und die Skulpturen sind toll geworden!
Der Schneeskulpturen-Wettbewerb ist in Kategorien unterteilt: Vorschulkinder, Schulkinder, Familien mit Kindern und für Erwachsene die Kategorien „großer Würfel“ und „kleiner Würfel“. Die Größe der großen ist 2x2x2m, der kleinen 1,5×1,5×1,5 m. Der Schnee wird vorab in Würfel aus Schalungsbrettern für ein oder zwei Monate gelegt und es verdichtet sich unter seinem eigenen Gewicht. Dann wird die Schalung entfernt und es ist Zeit, kreativ zu werden. Die Meister arbeiten mit dem Eis auf einem hohen Niveau – leider und gab es davon dieses Jahr nicht viele.
Am Samstagnachmittag, dem 6. Februar, fanden an der Böschung, wo die Skulpturen aufgestellt wurden, Feierlichkeiten, Reiten, Motorschlittenfahren, Jahrmarkt, Wettbewerbe, Spiele und Präsentationen statt, und jeder konnte die frisch hergestellten Skulpturen bei Tageslicht bewundern.
Und sobald es dunkel wurde, schalteten sie die farbige Beleuchtung an und die Magie begann!
Worte können nicht beschreiben, wie kristallklares Eis funkelt, beleuchtet von einem hellen Licht, wie Feen im Schnee glitzern… Zahlreiche Fotografen wetteiferten miteinander, um gute Blickwinkel zu bekommen…
Frost und Wind taten ihr Übriges, Spaziergänger hielten sich nicht lange vor den Skulpturen auf, aber bei solchem Wetter lässt sich das zerbrechliche Winterwunder am besten bewahren. Die Kreationen der Meister werden die Böschung für einige Zeit schmücken, dann werden wir auf ein neues Märchen warten und auf einen guten schneereichen Winter hoffen!
Ich habe vergessen zu schreiben, dass es mehr als 30 Skulpturen gibt. Außerdem gab es auch ein Eisangeln-Turnier mit fast 100 Teilnehmern, trotz des frostigen und windigen Wetters. Unserer Bildhauer kommen aus
St. Petersburg, Moskau, Jekaterinburg, aus Kareliens Städten, ein ausländisches Team kommt aus Belgrad. Finnen, Polen, Weißrussen – regelmäßige Teilnehmer – konnten dieses Jahr nicht kommen.
1. „Zeit des Boreas“ (Boreas heißt bei den Slawen der Nordwind, er wird als strenger graubärtiger Mann dargestellt, Hyperboreas ist „ein Land jenseits des Nordwindes“). Borey mit einem Schlüssel in den Händen bringt das Uhrwerk, bestehend aus Zahnrädern und Schneeflocken. In Petrosawodsk herrscht die Zeit des Boreas. Dies ist sehr charakteristisch für den aktuellen harten Winter! 1. Platz unter den Eisskulpturen.
2. „Engel über der Stadt“, braucht keine Kommentare. Sonderpreis von unserem Bürgermeister.
3. „Paradiesvögel“. Sie sind in der slawischen Tradition dargestellt – als der Vogel Sirin (Vogel mit einem menschlichen Kopf), auf dem Sockel der Skulptur ist in altslawischer Sprache „Vogel Sirin“ eingemeißelt. In der slawischen Mythologie legt der Vogel Sirin jeden Abend ein goldenes Ei, aus dem jeden Morgen eine neue Welt geboren wird, und mit dem Sonnenuntergang und dem Ende des Tages stirbt die Welt. So wichtig ist also die Rolle dieses Vogels!
4. Schnee – Kategorie großer Würfel – „Begegnung. Wal und Fischer“ Autorengruppe aus Murmansk, der größten nördlichen Hafenstadt. 3. Platz.
5. „Plague Doctor“
Eine Hommage an die Zeit! Es zeigt einen mittelalterlichen Arzt mit Maske, Schutzbrille und Sturmhaube, auf seinem rechten Schulter sitzt ein Rabe, ein weiser Vogel. In der Dunkelheit leuchtet die Brille des Arztes auf… Skulptur für unseren Zeit aktuell, – 1. Platz unter den großen Würfeln.
6. „Das Jahr des Stiers“ Was soll ich sagen: stattliche Pose, auf einem Huf steht ein Tablett mit Sekt und Trauben… Alle Hoffnung für ihn! Platz 3 unter den Eisskulpturen.
7. „Geboren von der Sonne“.
Auf dem Fest wurden alle mit nationaler Küche und heißem Tee verwöhnt!
Es wurde auch eine Ausstellung von alten Samowaren präsentiert. Die Bürger von Petrosawodsk brachten 60 Samoware mit, um an dieser Ausstellung teilzunehmen!