Bericht „Zauberhafte letzte Feier des Jahres 2023“
Weihnachten und Neujahr sind die am heißesten erwarteten und am ausführlichsten gefeierten Feiertage des Jahres in jeder Familie und in jeder christlichen Gemeinschaft. Niemand wartet so sehnsüchtig auf dieses Wunder, auf magische Moment und Bescherung wie unsere Kinder. Im zweiten Jahr in Folge wurde auf Initiative der West-Ost-Gesellschaft Tübingen eine Weihnachtsfeier für Kinder von 6-12 Jahren organisiert. Eingeladen waren auch viele geflüchtete Kinder mit ihren Eltern. Von den 15 angekündigten Kindern kamen leider nur 10, aber insgesamt feierten vierzig Personen.
In diesen Tagen werden die Menschen freundlicher und fröhlicher. Jeder hat Spaß und erfreut sich in den magischen Stunden an den funkelnden Weihnachtsbäumen. Der Feier ging eine für uns sehr schwierige Zeit voraus. Drei der Hauptorganisatoren waren krankheitsbedingt außer Gefecht gesetzt. Alleine die Suche nach einem Darsteller für den russischsprachigen König aller Rentiere hat viel Zeit gekostet.
Am 09. Dezember öffnete unsere traditionelle Weihnachtsfeier ihre Türen zu einer Welt voller Magie und wundersamer Verwandlungen. Bevor die Gäste eintrafen, schmückten wir den Saal der HIRSCH – Cafeteria in Tübingen. In der Mitte des Saals haben wir ein riesiges Gemälde (1m x 0,70 cm) von Marina Di Girolamo angebracht, das ein laufendes Rentier auf schwarzem Himmelshintergrund zeigt, das mit seinen massiven Geweihen magische Bilder von Nordlichtern erleuchtet. An den Fenstern waren Tische mit verschiedenen Leckereien aufgestellt. In der Ecke stand die märchenhafte Hütte von Frau Winter. Eine farbenfrohe Tafel in Form eines Patchwork lockte mit leuchtenden Farben der karelischen Winterlandschaft, ein Werk von Maria Schatalowa aus Petrosawodsk.
Neben dem Videoleinwand standen ein riesiger Weihnachtsbaum und ein Tisch mit einer Tundra-Landschaft. Ein Rentier an der Krippe fraß echtes Moosgrün. Und es gab auch Weihnachtsdekorationen. Um 15.00 Uhr begrüßte Frau Lilia Künstle, die Vorsitzende der West-Ost-Gesellschaft, alle Anwesenden im Saal und erläuterte die Verhaltensregeln für das öffentliche und Wohngebäude.
Plötzlich verwandelte sich die Vorsitzende des Vereins für eine Sekunde in die Moderatorin, Frau Winter, setzte sich eine Krone auf den Kopf und sprach mit leiser Stimme, sie höre das herannahende Glockengeläut, die Theatervorstellung habe nun begonnen. Über der Tafel, irgendwo aus dem Norden, flogt aus der Ferne ein geschmückter Schlitten, der von einem kräftigen Pferd gezogen wurde, und darin waren Väterchen Frost und das Schneemädchen.
Das Läuten der Glocken wurde lauter und plötzlich sahen alle ein fliegendes Rentier. Mit dem Auftritt von Väterchen Frost, des Schneemädchens und des Königs aller Rentiere tauchten die Kinder in eine magische Märchenwelt ein.
Der König aller Rentiere zeigte einen Zeichentrickfilm, der von jungen Künstlern unter der Leitung von Galina Ignatyeva, Kunstlehrerin an der Balakirev-Kinderkunstschule in Petrosawodsk, illustriert wurde.
Danach stellten Frau Winter und Frau Schneesturm Fragen zum Film und die Kinder erhielten für die richtigen Antworten kleine Geschenke. Unsere Initiativgruppe hat im Voraus sehr lange an den Figuren des Märchens gearbeitet. Wir haben prächtige Kostüme für Väterchen Frost, das Schneemädchen, Frau Winter, Frau Schneesturm, Schneekönigin und Schneefrau sowie zwei Könige aller Rentiere kreiert. Begleitet von den zauberhaften Klängen eines Schneewirbels und dem Heulen eines starken Windes erfreuten sich die Zuschauer am Erscheinen unerwarteter Gäste. Zuerst kam die Schneefrau aus einer Ecke und die Schneekönigin nach einer Vesperpause aus einem Nebenzimmer.
Väterchen Frost hatte auf Wunsch der Kinder den Weihnachtsbaum mit seinem Zauberstab angezündet. Und da stand er nun, ganz schick und funkelnd mit bunten Lichtern. Die Kinder tanzten Reigentänze um den Baum und sangen fröhliche Lieder dazu. Nach der Aufführung trugen sie dem Väterchen Frost und dem Schneemädchen ihre Gedichte vor. Die Kinder konnten in die festliche Stimmung eintauchen und an interessanten Wettbewerben teilnehmen.
Die rhythmischen Bewegungen beim Schneeflockenwalzer und die Art und Weise, wie zwei Teams fleißig ein Porträt einer müden Schneefrau zeichneten, löste beim Publikum Begeisterung aus. Beim „Rentnerrennen“und „Bälle werfen“ zeigten sich die Kinder flink und geschickt. Lustige Spiele und Wettbewerbe animierten zum Mitmachen. Die Schneefrau überreichte der Schneekönigin ein Paket mit Vordrucken von Grußkarten. Auf diesen waren Portraits des Königs der Rentiere, das die Kinder mit Buntstiften ausmalen und gestalten sollten. Diese wurden einer strengen Jury gezeigt, zu der die Schneekönigin, Frau Schneesturm und das Schneemädchen mit Väterchen Frost gehörten. Es wurde lange diskutiert und die Auswahl der drei besten Zeichnungen fiel allen Beteiligten schwer. Die Schneekönigin stellte fest, dass die Arbeiten der Kinder alle sehr interessant und einzigartig waren, und nach reiflicher Überlegung drei Kinder ausgezeichnet und mit Geschenken belohnt werden. Schließlich gab es eine Pause zum Beglückwünschen und Fotografieren zusammen mit den Akteuren unserer Aufführung. Frau Winter kam plötzlich in die Mitte des Saals, mit einem Birkenzuber in der Hand, in dem sich Schneebälle befanden, und sang das Lied „Winter wohnte in einer Hütte am Waldesrand“, das Publikum nahm es freudig auf, sang sofort mit. Frau Winter lud die Kinder in ihre feierlich geschmückte Hütte ein, wo sie Geschenke erhielten.
Das Fest hat sicher bei vielen Beteiligen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Eltern dankten den Organisatoren der Weihnachtsaufführung für die Unterhaltung und Freude die ihren Kindern bereitet wurde und für die freundschaftliche Atmosphäre.
Für die kleinen und großen Mädchen und Jungen war es ein positiver Energieschub für den danach wieder einkehrenden Alltag.
Herzliche Grüße und eine schöne Weihnachtszeit wünscht
Ihr Team der WOG