Stellungnahme zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine
Liebe Mitglieder und Freunde der West-Ost-Gesellschaft Tübingen e.V.,
seit meiner letzten Information vom 01.03.2022 sind inzwischen einige Wochen ins Land gegangen. Wochen, in denen der Krieg von Russland ausgehend mit der Ukraine uns mit Bilder, Informationen immer mehr bestürzt. Jeder Einzelne kann persönlich hier in Tübingen zwar mit der Ukraine durch Demonstrationen, Friedensgebete und Spenden Solidarität leisten, aber unser größter Wunsch nach schnellster Beendigung dieses Krieges steht leider nicht in unserem Ermessen. Wie schwierig sich das Ganze gestaltet, sieht man an den vollzogenen Entscheidungen und Maßnahmen durch unsere Politiker, die bis jetzt Putin nicht stoppen konnten.
Auch uns im Vorstand beschäftigt und belastet dieser Krieg sehr. Schließlich hat unser Verein in seiner Satzung § 2 unter Punkt 2 : „Der Zweck des Vereins ist die Förderung der Völkerverständigung ….“ stehen und unter Punkt 1: „Der Verein ist weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig“.
Leider hat nicht nur der Krieg sondern auch der plötzliche Tod Ihrer Tochter Ilona, Lilia persönlich schwer belastet. Aus Rücksichtnahme auf ihre Trauer und ihren Gesundheitszustand haben wir im Vorstand erst mal abgewartet und ich selbst war ca. 3 Wochen dann auch noch Corona krank (trotz 3x Impfung). Nun steht schon Ostern vor der Tür …….
Aber wir im Vorstand waren nicht untätig und stehen ständig im Gespräch, welche Maßnahmen erforderlich sind.
Am 19.03. fand zugunsten der Ukraine ein Benefizkonzert statt, herzlichen Dank an Anna Arlamova, unsere Kassiererin, die persönlich durch diesen Krieg betroffen ist und auch an alle Unterstützer, Spender. Auch die WOG hat sich daran beteiligt und diese Aktion unterstützt. Ich selbst habe mich einer Online-Konferenz des Gesamtverbundes aller WOG’s zugeschaltet. Es wurde z.B. besprochen, welche Maßnahmen getätigt werden können, aber auch wie man sich hier in Deutschland lebenden russischen Mitmenschen gegenüber beginnende Aggressionen sich verhalten soll usw.
Liebe Mitglieder, es ist wirklich eine sehr ernste und kritische Zeit für uns alle und stellt unsere freundschaftliche Verbindung nach Petrosawodsk schwer in Frage. Wie es weitergeht, müssen wir sehen und abwägen. Aber ich persönlich sehe es so wie z.B. im Kommentar von C. Liesegang (Schwäb. Tagblatt, 6.4.22, zur Ausweisung von 40 russischen Diplomaten), „Wenn wir nicht mehr miteinander sprechen, sprechen irgendwann nur noch die Waffen“.
Wir sollten auch bedenken, dass in Russland die Menschen andere Informationen erhalten als wir hier, was das bedeutet, kann jeder z.B. in den Nachrichten erfahren. Das verkompliziert die ganze Sache noch mehr bzw. erst recht.
Ich persönlich wünsche es mir von Herzen, dass Putin und seine Clique ein Einsehen haben und diesen Krieg schnellstens beendet und die Ukraine ihre Freiheit zurück erhält.
Wir alle vom Vorstand verurteilen diesen Krieg und die jetzt aufgedeckten Kriegsverbrechen aufs schärfste!
Herzlichen Dank an Sie alle, für Ihre Verbundenheit mit der Ukraine und auch Ihre Unterstützung.
Tübingen, den 06.04.2022